Ein Blick hinter die Ausbildung bei JULABO

Gewerblich-technischer Ausbildungsleiter Christian Fischer im Interview

Mit langjähriger Erfahrung in der Ausbildung verbindet Christian Fischer technisches Fachwissen mit einem klaren Blick für moderne Ausbildungsprozesse. Im Fokus seiner Arbeit stehen eine praxisnahe Vermittlung, klare Strukturen und ein respektvoller Umgang mit jungen Talenten. Im Interview spricht er über seine Motivation, aktuelle Ausbildungsansätze und seine Ziele für die zukünftige Weiterentwicklung der Ausbildung bei JULABO.

Wie verlief dein bisheriger beruflicher Werdegang, und welche Erfahrungen hast du im Bereich der Ausbildung gesammelt?

Mit einer fundierten Ausbildung zum Mechatroniker, dem erfolgreichen Abschluss zum Industriemeister Elektrotechnik – Fachrichtung Automatisierungstechnik sowie der Ausbildereignung bringe ich ein solides fachliches Fundament und pädagogisches Know-how mit. 
Bereits früh in meiner beruflichen Laufbahn habe ich meine Begeisterung für die Ausbildung entdeckt und übernahm schon kurz nach meiner eigenen Ausbildung mit großer Freude die Betreuung von Auszubildenden und Praktikanten. Seit 2012 bin ich als Ausbildungsleiter tätig und blicke auf über 13 Jahre Erfahrung in der Betreuung und Entwicklung junger Talente zurück. In dieser Zeit habe ich erfolgreich Auszubildende in verschiedenen gewerblich-technischen Berufen begleitet – darunter Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker sowie Fertigungsmechaniker.

Zusätzlich war ich verantwortlich für die Organisation und Planung von Ausbildungsabläufen in kaufmännischen Berufen sowie DHBW-Studiengängen. 

Zuletzt leitete ich ein Ausbildungszentrum (ABZ) mit bis zu 40 Auszubildenden und 2 hauptamtlichen Ausbildern, koordinierte die Abteilungsdurchläufe, führte regelmäßige Feedbackgespräche und arbeitete eng mit internen und externen Partnern zusammen, um die Ausbildungsqualität stetig weiterzuentwickeln. Seit 2012 bin ich aktives Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss für verschiedene technische Ausbildungsberufe und seit 2025 zusätzlich Mitglied im Berufsbildungsausschuss (BBA) der IHK. 

Meine Arbeit ist geprägt von einer klaren Struktur, offenem Dialog und dem Ziel, junge Menschen fachlich stark und persönlich selbstbewusst in ihr Berufsleben zu führen. Ich sehe Ausbildung nicht nur als Pflicht, sondern als echte Zukunftsaufgabe – und als Chance, Talente zu entdecken, zu fördern und nachhaltig zu entwickeln.

Über welche technischen Kenntnisse verfügst du, die für die Ausbildung bei JULABO besonders relevant sind?

Aufgrund meiner fachlichen Ausbildung zum Mechatroniker, sowie der gesammelten Berufserfahrung im Bereich Maschinenbau, verfüge ich über umfassende Fachkenntnisse in der Elektro- und Automatisierungstechnik und im allgemeinen Maschinenbau. Durch die anschließende Weiterbildung zum Industriemeister sowie der langjährigen Erfahrung als Mitglied des Prüfungsausschusses und Ausbilder bringe ich auch im Umgang mit Auszubildenden das notwendige Wissen mit.

Wie stellst du sicher, dass die Ausbildung stets den aktuellen technischen Standards und gesetzlichen Anforderungen entspricht?

Die Sicherung einer hochwertigen Ausbildung erfordert den ständigen Abgleich von Theorie und Praxis. Dazu werden die Ausbildungsrahmenpläne regelmäßig mit den internen Abläufen abgestimmt. Ein enger Austausch mit der IHK, Berufsschulen, Wirtschaftsverbänden und anderen Betrieben sorgt dafür, dass aktuelle Anforderungen frühzeitig einfließen. 

Ebenso wichtig ist der Dialog im Unternehmen: Der regelmäßige Austausch mit Ausbildern, Ausbildungsbeauftragten und Auszubildenden stellt sicher, dass Inhalte praxisnah bleiben und Prozesse kontinuierlich verbessert werden.

Wie motivierst du Auszubildende, auch bei komplexen technischen Themen engagiert und motiviert zu bleiben?

Zu Beginn versuche ich generell, die Inhalte logisch zu strukturieren und in gut verständliche Einheiten herunterzubrechen. So können sich die Auszubildenden Schritt für Schritt in ein Thema einarbeiten. Bei komplexeren technischen Aufgaben oder auftretenden Schwierigkeiten suche ich gemeinsam mit ihnen nach passenden Lösungswegen. Dabei ist es mir besonders wichtig, direkt einen konkreten Praxisbezug herzustellen – etwa indem wir überlegen: Gibt es einen Zusammenhang zu JULABO, zu unseren Produkten oder zu Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag? Auf diese Weise lassen sich anspruchsvolle Inhalte leichter nachvollziehen und nachhaltig verankern.

Was ist dir in der Ausbildung besonders wichtig und was schätzt du an der Arbeit mit jungen Talenten?

Besonders wichtig ist mir in der Ausbildung, den Auszubildenden eine sehr gute fachliche Ausbildung zu bieten. Hierzu zählt auch das passende Lernumfeld, also Platz und Ressourcen, um Theorie und Praxis zu vermitteln. Was ich besonders an der Arbeit mit jungen Talenten schätze, ist dass ich die Ausbildung als gemeinsame Entwicklung ansehe. Ich begleite die Auszubildenden hierbei auf dem Weg ins Berufsleben. Ich unterstütze sie dabei, sich fachlich, persönlich, aber auch zwischenmenschlich im Laufe der Ausbildung zu entwickeln.

Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Eigenschaften, die ein moderner Ausbildungsleiter heute mitbringen sollte?

Heutzutage zählen für mich besonders das aktive Zuhören, echtes Verstehen und eine klare Struktur zu den wichtigsten Eigenschaften eines Ausbildungsleiters. Junge Menschen brauchen Orientierung, aber ebenso das Gefühl, ernst genommen und wertgeschätzt zu werden. Deshalb nehme ich mir im Ausbildungsalltag bewusst Zeit für Gespräche und den persönlichen Austausch. Ich formuliere klare Erwartungen und gebe eine verlässliche Richtung vor – gleichzeitig ermutige ich die Auszubildenden, eigene Lösungswege zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. So entsteht ein Lernumfeld, das sowohl Sicherheit als auch Raum für Eigeninitiative bietet.

Ich wünsche mir, dass die Auszubildenden, Interesse an ihrem Ausbildungsberuf zeigen, neugierig sind und viele Fragen stellen. Aktives Mitdenken, Eigeninitiative und Lernbereitschaft sind für mich zentrale Elemente einer erfolgreichen Ausbildung. Ebenso lege ich großen Wert auf Pünktlichkeit, Sorgfalt und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein bei der täglichen Arbeit. Ein respektvoller Umgang, gutes Zuhören und die Fähigkeit zur Teamarbeit sind für ein positives Miteinander unerlässlich. Besonders wichtig ist mir ein ehrlicher und offener Austausch – denn nur so kann eine vertrauensvolle und förderliche Lernatmosphäre entstehen.

Was wünschst du dir von den Auszubildenden, um gemeinsam eine erfolgreiche Ausbildung zu gestalten?

Welche Rolle spielt die Digitalisierung deiner Meinung nach in der heutigen Ausbildung?

Die Digitalisierung nimmt eine zentrale Rolle in der heutigen Ausbildung ein. Klassische Lehrvorträge allein reichen längst nicht mehr aus – vielmehr geht es darum, digitale Medien und Werkzeuge gezielt in den Ausbildungsalltag zu integrieren. Durch den Einsatz interaktiver Lernmethoden und digitaler Hilfsmittel können Auszubildende aktiv in den Lernprozess eingebunden und zur eigenständigen Lösungsfindung motiviert werden. So entsteht eine zeitgemäße, praxisnahe und effektive Ausbildung, die sowohl den Anforderungen der modernen Arbeitswelt als auch den Erwartungen der jungen Generation gerecht wird.

Welche langfristigen Ziele verfolgst du für die Ausbildung bei JULABO? Wo siehst du die Ausbildung in den kommenden fünf Jahren?

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Ausbildung ist für mich die bereichsübergreifende Vernetzung der verschiedenen Ausbildungsberufe. Durch gemeinsame Azubiprojekte und gezielt organisierte Events fördere ich den Austausch unter den Auszubildenden, stärke das Wir-Gefühl und ermögliche ein besseres Verständnis für unterschiedliche Arbeitsbereiche im Unternehmen. Solche Maßnahmen tragen nicht nur zur fachlichen Entwicklung bei, sondern auch zur Förderung von Teamfähigkeit, Kommunikation und unternehmerischem Denken.

Welche Maßnahmen planst du, um die Ausbildung bei JULABO weiter zu verbessern?

Anstelle standardisierter IHK-Kurse setze ich auf individuell zugeschnittene Ausbildungsinhalte, die sich eng an den praktischen Anforderungen orientieren. Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit sind regelmäßige Feedbackgespräche mit den Auszubildenden, um ihre Entwicklung gezielt zu fördern und frühzeitig auf Herausforderungen eingehen zu können. Ebenso ist der kontinuierliche Austausch mit den Fachausbildern entscheidend – nur so lassen sich die Abteilungsdurchläufe stetig optimieren und inhaltlich sinnvoll anpassen. Mein Ziel ist es, eine Ausbildung zu gestalten, die praxisnah, dynamisch und auf die individuellen Stärken der Auszubildenden ausgerichtet ist.

Wie gestaltest du deine Freizeit und womit schaffst du für dich selbst einen Ausgleich zum Berufsalltag?

Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Gemeinsam mit meiner Familie wohne ich in Köndringen. In unserer Freizeit unternehmen wir gerne Ausflüge, insbesondere Städtetouren haben es uns hier angetan, außerdem genießen wir die gemeinsame Zeit bei vielfältigen Aktivitäten jeglicher Art. 

Ein besonderes Projekt war die Sanierung des Hauses meiner Großeltern, das wir von 2016 bis 2018 umfassend modernisiert und teilweise neu aufgebaut haben. So hat sich dann auch meine Begeisterung als Hobbyhandwerker entwickelt. 2022 habe ich mir dann ein Nebengewerbe aufgebaut und biete seither ein Grill-Catering für Feierlichkeiten, Veranstaltungen und Partys für bis zu über 100 Personen an. Geburtstage, Firmenfeiern, Taufen, … bei uns ist alles dabei. Der Schwerpunkt liegt dabei auf leckerem Barbecue – Burger, Ribs and more. Hier kann ich meine Grillleidenschaft immer wieder aufs Neue erleben. Unterstützt werde ich hierbei von meiner Frau und Freunden.